Die schnelle Ausbreitung des Coronavirus hat in den letzten Wochen überall auf der Welt massive staatliche Maßnahmen nach sich gezogen, mit denen versucht wird, der kritischen Lage Herr zu werden. Im Video-Interview mit Students for Liberty fordert der Ökonom Prof. Dr. David Stadelmann von der Universität Bayreuth einen Perspektiven- und Strategiewechsel im Umgang mit den Immunen, welche als wertvolle Ressource anerkannt werden sollen.
Die Anzahl der am Corona-Virus Erkrankten steigt rapide, teilweise gar exponentiell. Während dies in der öffentlichen Debatte einen zentralen Platz einnimmt, werde die damit verbundene Chance übersehen, wie Stadelmann hervorhob. Denn die meisten Fälle verliefen sehr milde, weswegen es mit steigender Anzahl Infizierter auch eine große und wachsende Zahl Genesener und daher Immuner gebe. Diese Immunen seien besonders wertvoll, da sie universell eingesetzt werden können, erläuterte Stadelmann, der hierbei aber die Freiwilligkeit des Einsatzes betonte. Selbst bei unvollständiger Immunität wäre ihr Einsatz insbesondere in Hotspots wegen ihrer Resilienz vorteilhaft. Stadelmann betonte, dass der Einsatz von Immunen auch international gedacht werden sollte, da einige Länder bereits einen großen Pool an Immunen hätten, den sie möglicherweise nach Abklingen der Krankheit in ihrem Land nicht mehr so dringend benötigen.
Um Immune als Ressource nutzen zu können, müssten die Immunen gesucht und gefunden werden. Hierfür sei exzessives Testen notwendig. Die Kosten für solche flächendeckenden Tests seien zwar hoch, blieben im Vergleich aber unter den Kosten, die ein längerer Lockdown bedeuten würde, urteilte Stadelmann. Helfen soll dabei auch ein Zertifikat, das den Träger als immun kennzeichnet und ihm die normale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestattet. Immune sollten dann keinerlei Einschränkungen mehr unterliegen, forderte Stadelmann. Dieses Zertifikat wäre dann auch ein Anreiz für diejenigen, die unsicher sind, ob sie infiziert gewesen sind, sich testen zu lassen.
Die Betonung der Chancen, die Immune ermöglichen, würde eine zukunftsgerichtete und optimistische Perspektive bieten, welche konkrete Wege aus dem Lockdown aufzeigt. Zwar brauche es noch Zeit, bis der Vorschlag angenommen und umgesetzt werde, doch Prof. Stadelmann zeigte sich zuversichtlich: die Sichtweise der Immunen als Ressource sei eine robuste Idee, die gute Chancen habe, sich durchzusetzen und dabei mithelfen werde, das Coronavirus zu besiegen.
Prof. Dr. Stadelmann argumentierte auf der Grundlage eines von ihm mit den Professoren Dr. Rainer Hegselmann und Dr. Reiner Eichenberger verfassten Papers, das in Kürze in überarbeiteter Fassung erscheinen soll. Das ausführliche Video-Interview, welches Samuel Karpowski von den Students for Liberty führte und in dem Prof. Dr. Stadelmann auch auf einige kritische Fragen der Zuschauer eingeht, und alle weiteren Webinare können hier angesehen werden:
Immune als Ressource gegen das Coronavirus
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